Was ist Software as a Service?

Was ist Software as a Service?

Victoria GuetterZuletzt aktualisiert am 18. Oktober 2023
6 min

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Software as a Service – was war das noch gleich?

Falls Ihnen dieser Gedanke beim Lesen der Überschrift durch den Kopf ging, sollten Sie auf eine Überraschung gefasst sein. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Sie Software as a Service (SaaS) schon längst nutzen, ohne vom Konzept als solches gehört zu haben.

Denn jedes Mal, wenn Sie eine E-Mail in Ihrem Postfach öffnen, Ihren Kalender aktualisieren oder eine Tabelle in einem Office-Programm anlegen, nutzen Sie – vermutlich unbewusst – bereits diverse SaaS-Lösungen.

Doch das sind noch längst nicht die einzigen Beispiele. Vor allem in Unternehmen erfreut sich das SaaS-Konzept als praktikable Alternative für sperrige IT-Infrastrukturen immer größerer Beliebtheit. Wir erklären Ihnen, worum es dabei genau geht und wie Software as a Service auch Ihren Geschäftsalltag erleichtern kann.

Quick links

Was bedeutet Software as a Service?

Software as a Service, kurz SaaS, ist ein Vertriebssystem für Anwendungen. Das Konzept besteht seit den frühen 2000er Jahren und soll privaten Nutzern wie auch Unternehmen den Zugang zu Software-Lösungen und Diensten vereinfachen.

Die Ausgangssituation für die Entstehung von SaaS-Angeboten war die rasante technologische Entwicklung in den letzten Jahren und die logistischen Herausforderungen, die dadurch vor allem für Unternehmen entstanden. Software as a Service schafft hier gezielt Abhilfe, indem es den Zugang und die Nutzung von digitalen Diensten vereinfacht.

Möglich macht es das Cloud-Computing, welches die technische Grundlage bildet. Bei SaaS werden Anwendungen über die Rechenzentren eines Drittanbieters, also eine Cloud, zur Verfügung gestellt. Unternehmen können in der Regel über ein Abonnement auf diese gehosteten Dienste zugreifen. Dadurch müssen Sie nicht mehr die eigene IT-Infrastruktur bemühen, wenn Sie Software nutzen möchten.

Wie funktioniert Software as a Service?

Der hauptsächliche Zweck von Software as a Service besteht darin, Anwendungen für Nutzer nicht nur leichter zugänglich, sondern auch einfacher in der Handhabung zu gestalten. Sie sollen Dienste quasi sofort und ohne unnötige Hürden verwenden können.

Vereinfacht dargestellt ist Software as a Service also eine Art Leihmodell:

  • Das Produkt sind Software-Lösungen wie Programme, Apps und Dienste;

  • Der Verleiher ist ein Drittanbieter, über dessen Cloud-Netzwerk die Anwendungen zentral verwaltet werden. Er bietet seinen Abnehmern zum einen die Software und kümmert sich zum anderen um die nötige Infrastruktur für deren Nutzung;

  • Der Entleiher bzw. Kunde sind Privatpersonen bzw. Unternehmen, die die Software-Anwendungen gegen eine Gebühr nutzen und sich über das Internet mit dem gewünschten Service verbinden.

Hat ein Unternehmen sich für ein solches Abo-Modell entschieden, so erhält es über das Netzwerk des Drittanbieters Zugriff auf eine spezielle Kopie der Software. Diese ist mit einem bestimmten Quellcode versehen, sodass sie jederzeit vom Provider verwaltet und aktualisiert werden kann.

Über ein sogenanntes Service-Level-Agreement wird hierbei vertraglich geregelt, wo und wie genau der Anbieter dabei die Daten seiner Unternehmenskunden verarbeitet und speichert.

Beispiele für Software as a Service-Lösungen sind unter anderem:

  • E-Mail- und Kalender-Anwendungen;

  • Cloud-Speicherdienste;

  • CRM-Tools;

  • Kommunikations-Dienste;

  • Content Management Systeme.

Warum ist Software as a Service für Unternehmen sinnvoll?

Mit der zunehmenden Digitalisierung wird Software, die für den Geschäftsalltag von Unternehmen notwendig ist, in immer schnellerem Tempo weiterentwickelt.

Auf traditionellem Weg müssen somit stetig neue Programme lizenziert, auf den Firmenrechnern installiert und die eigenen IT-Ressourcen aktualisiert werden. Reibungslose Abläufe können bei mehreren Mitarbeitern sowie ständigen Software-Aktualisierungen und -Neuerscheinungen so schnell zur Sisyphusarbeit werden.

Vor diesem Hintergrund kann Software as a Service vor allem bei größeren Anwenderzahlen eine Erleichterung darstellen. Alle technischen Aspekte die für den Betrieb eines virtuellen Dienstes erforderlich sind, werden hierbei an einen externen Anbieter ausgelagert. Dieser kümmert sich nicht nur um die notwendigen IT-Ressourcen, sondern übernimmt je nach Geschäftsmodell auch deren Verwaltung, Schutz und Aktualisierung.

Für die Unternehmer als Nutzer entfallen dadurch aufwendige Prozesse wie das Lizenzieren, Installieren und die Konfiguration von Software-Lösungen. Ebenso wenig benötigen Sie spezielle Hardware oder Betriebssysteme, um darauf zuzugreifen. Stattdessen können Ihre Mitarbeiter über ein SaaS-fähiges Endgerät mit Internetverbindung die standardisierten Anwendungen abrufen und diese so praktisch an jedem beliebigen Ort verwenden.

Das bietet nicht nur große Potenziale für New Work-Konzepte wie das Arbeiten im Homeoffice oder Remote Teams. Hinzu kommt, dass Sie als Unternehmen nur jene Leistung zahlen, die Sie tatsächlich nutzen. Mit dem strategischen Einsatz von SaaS-Diensten können Sie so Ihre Betriebskosten optimieren.

Wie hängen SaaS und VoIP-Telefonie zusammen?

Haben Sie beim Stichwort “Software as a Service” schon einmal im gleichen Atemzug das Wort “VoIP-Telefonie” gehört oder gelesen?

Das liegt daran, dass die Cloud-basierte IP-Telefonie ein Paradebeispiel für Software as a Service ist. Ein Provider stellt die komplette Cloud-Infrastruktur einer virtuellen Telefonanlage und bietet diese in Form eines Abo-Modells an. Unternehmen, welche die VoIP-Telefonie für sich nutzen, aber keine On-Premise Telefonzentrale und unnötige Hardware betreiben wollen, können darauf zugreifen.

In der Praxis sieht das Ganze folgendermaßen aus: Hat sich ein Unternehmen einmal für einen passenden Cloud-Telefonie-Anbieter und Tarif entschieden, so laden sich die Mitarbeiter eine entsprechende App auf Endgeräte wie Smartphones, Laptops oder Tablets.

Einmal eingerichtet, können sie über die Anwendung des Drittanbieters telefonieren, Videokonferenzen abhalten oder nützliche Funktionen sowie Integrationen nutzen.

Das Beispiel der VoIP-Telefonie zeigt den Mehrwert des SaaS-Modells für Organisationen deutlich: Der Provider kümmert sich darum, dass alle Prozesse problemlos und sicher funktionieren. Das Unternehmen wiederum kann die so gewonnenen Ressourcen auf andere Geschäftsbereiche verwenden.

Welche Vorteile bietet SaaS für Unternehmen?

  • Vereinfachte Einrichtung und Betreuung – Bei Software as a Service müssen Sie sich nicht mehr selbst um die Installation, Instandhaltung und Aktualisierung von Software-Lösungen kümmern. Bei Fragen und Problemen steht in der Regel ein Support zur Verfügung.

  • Schlanke Infrastruktur – Dank Software as a Service sind angebotene Dienste sofort einsatzbereit. Das bedeutet, Sie können Anwendungen nutzen, ohne sie zunächst aufwendig zu kaufen, zu installieren oder eigene Rechenkapazitäten dafür aufwenden zu müssen. Demzufolge benötigen Sie für den Einsatz von SaaS auch keine spezielle Hardware oder ein bestimmtes Betriebssystem. Die SaaS-Lösung, ein geeignetes Endgerät und eine Internetverbindung reichen vollkommen aus.

  • Hohe Sicherheit – Anbieter für Software as a Service-Leistungen sind stets bemüht, ihren Kunden ein Höchstmaß an Sicherheit zu bieten. Dazu zählen unter anderem die Konformität der angebotenen Lösung mit der europäischen Datenschutzgrundverordnung sowie diverse Schutzmaßnahmen gegen Ausfälle, Hackerangriffe und Datenverluste.

  • Skalierbarkeit – Sie selbst können flexibel entscheiden, welche Software bzw. Funktionen Ihren aktuellen Bedürfnissen entspricht.

  • Flexible Nutzungsmöglichkeiten – Da Software as a Service nach dem Cloud-Prinzip funktioniert, können Anwender über beliebige internetfähige Endgeräte auf die Dienste zugreifen. Das erleichtert unter anderem die Arbeit im Homeoffice und das Management von Remote Teams.

  • Kostensparend – Statt mitunter hohe Gebühren für die Lizenzierung von Software-Anwendungen zu zahlen, ermöglichen viele SaaS-Anbieter ihren Kunden monatliche Abonnements für die gewünschten Dienste. Diese können flexibel an die eigenen Bedürfnisse angepasst, sodass Sie nur jene Services bezahlen, die tatsächlich in Anspruch genommen werden. Ein weiteres Plus: die monatlichen Zahlungen können als laufende Betriebsausgabe abgerechnet werden.

  • Leichter Zugang – Mit Software as a Service erhalten Unternehmen Zugang zu mitunter sehr anspruchsvollen und kostenintensiven Anwendungen, die bei einer direkten Lizenzierung womöglich nicht rentabel wären.

Was sollten Sie bei der Nutzung von SaaS beachten?

Auch wenn Software as a Service zahlreiche Vorteile bietet, sollten Sie vor der Nutzung entsprechender Anwendungen einige Aspekte beachten.

Der wohl wichtigste Punkt, den es zu bedenken gilt, ist der limitierte Anwendungsbereich. SaaS-Lösungen werden in der Regel nicht direkt auf einem Endgerät oder einem On-Premise-Rechenzentrum installiert, sondern über das Internet zur Verfügung gestellt. Das bedeutet im Umkehrschluss für Sie und Ihre Mitarbeiter: wenn Sie keine Internetverbindung haben, funktioniert auch der betroffene Service nicht.

Weiterhin ist es ratsam, bei der Wahl eines SaaS-Anbieters dessen Produkte und Reputation genau zu durchleuchten. Denn dadurch, dass der Provider die Anwendung über seine Systeme bereitstellt, machen Sie sich von seiner Servicequalität abhängig. Etwaige Sicherheitslücken, Mängel oder Betriebsstörungen schaden nicht nur Ihnen, sondern letztlich auch Ihren Kunden. Entsprechend sollten Sie auf einen Anbieter setzen, der Ihnen bestmögliche Leistung zu fairen Konditionen bietet.

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Veröffentlicht am 4. Juni 2021.

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